In einem letzten Tanz sein Leben zu verschwenden, ein Tanz, ein Tag, ein Gedanke, ein Licht – und Stille. Und die Blumen verblühen. Und der Wind rauscht im Feld. Und die Katzen jagen die Mäuse, wie seit alters her, bis die Sonne untergeht.
Gott, diese Twilight-Schreiberin hat mit ihrer Schmacht-Prosa |
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Frank Hebben |
Leseprobe: Auf meinen Lippen trocknet dein Blut, ein leichtes Ziehen, fast angenehm. Ich trinke den letzten Schluck Wein. Ach, Mädchen. Dein Extasy rauscht immer noch in mir: Liebe und Glück, für eine Nacht, und schon vorbei, wenn der nächste Morgen graut … danach die Depression, der Durst, bis der nächste Abend kommt. Am Fenster: rauchend; ich warte, drehe mich um und betrachte dich, deine Schultern, dein Kinn – diese Skulpturen in Rom, Venedig, Paris; das Elfenbein in Nairobi, Perlen in China. Der Mond und die Knochen, und das Meer raunt Worte ohne Sinn, ein: Bla, bla, bla. Unter der Laterne, verfroren im Regen, vor diesem Club in den Schatten, hab ich dich gefunden. Deine Haut so blass, wie meine, und deine Haare sind zerzaust, halb vergraben im Kissen. Sie atmet noch. Möchtest du ewig leben? Kannst du das verkraften? Nein. Ich trete ans Bett, lehne mich vor wie zum Kuss; lege einen Finger auf deine Stirn, kühl, kämme dir eine Strähne hinters Ohr. Deine Kerze ist abgebrannt, eine Stunde, eine Stunde für dich; die Flamme zwischen meinen Fingern. Vorbei. + Mann, wo steckst du? Johanns Stimme schlängelt sich durchs Handy, aalglatt und cool; auf Kokain. Wir warten auf dich ... + Neon, verwaschene Punkte gleiten vorbei. Tropfen an der Windschutzscheibe. Ich sitze hinten, entspanne mich. Die Fahrt ist ruhig, im Radio eine kratzige Stimme, danach ein Geisterlied, dessen Titel ich nicht kenne. |
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